Mein Leben als lexikalische Lücke

Jule ist verzweifelt, denn ihre Familie ist durchgeknallt: Ihr Bruder hängt mit Nazis rum, die Eltern vertreten ebenso die Meinung, Flüchtlinge sollten zurück in ihre Heimatländer. Das Dumme ist, Jule kann um nichts in der Welt ihre Ansichten teilen und designt mit ihrer besten Freundin Taschen auf denen antirassistische Sprüche stehen. Sie ist todunglücklich und vertraut sich keinem an – Bis sie Benni kennenlernt. Der 18-Jährige kennt ihr Gefühl nur zu gut und die zwei kommen sich immer näher. Wird Jule die Sache mit ihren Eltern klären und was ist eigentlich mit Bennis Mutter los? Die Zwei müssen sich selbst treu bleiben…😅

Meine Meinung:

Anfangs wusste ich noch nicht, was ich von diesem Buch halten sollte. Der Titel klang witzig und das Cover war ganz hübsch, doch als ich diese Geschichte dann angefangen habe, war es noch viel besser, als ich gedacht hatte. Jules Gedanken waren für mich so nachvollziehbar, toll und rebellisch, ich habe mit ihr gefühlt, gewünscht und manchmal auch gelacht. Bennis innere Stimme hat mir zudem sehr gefallen, sie beide waren einfach tolle Charaktere! Besonders interessant sind die Szenen in Jules Familie gewesen, einfach weil ich es krass fand, was dort ablief und man dauerhaft gefesselt war. Ihre Freundin Kris war ein super cooles Mädchen, welche feministischen Sprüche sie da rausgehauen hat und wie sie sich engagiert, ist klasse! Alles in allem ist dieses Buch sehr feministisch, politisch und voller wichtiger Themen. Auch dass Fridays for Future und Umweltschutz dort eine Rolle spielen, ist genial! Ich bin sofort in die Geschichte reingekommen, der Schreibstil war nämlich so nah an einem dran, dass man einfach sofort mitgefiebert hat. Gegen Mitte wurde das Buch -fand ich- kurzzeitig etwas schwächer, andere Themen als bei den sonstigen Seiten standen dort im Mittelpunkt. Die anderen Probleme waren zwar noch da, aber nicht mehr so präsent, weshalb ich es ganz kurz nicht so toll fand. Ansonsten konnte mich die Geschichte um Benni und Jule auf jeden Fall in seinen Bann ziehen, echt beeindruckend, wie die Autorin so ein Werk gezaubert hat. Gegen Ende hätte ich gerne noch ein Treffen von Kris und Jules Familie gehabt, weil sie so verschieden sind und es sich noch ein bisschen besser aufgelöst hätte. Wegen dem kleinen Schwachpunkt gebe ich dieser Lektüre (man könnte sie übrigens gut als Schullektüre nehmen) 4,5 von 5 Sternen. Ein richtiges Must-Read für politisch links engagierte Menschen und alle, die ein mitreißendes (Familien-)Abenteuer erleben wollen. Ich empfehle es so von 14 – 20 Jahren! 🙂

Titel: Mein Leben als lexikalische Lücke

Autorin: Kyra Groh

Verlag: Arctis

Seiten: 463

Persönliche Altersempfehlung: 14 – 20

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